Newsletter Herdenschutzhunde – Juli 2020

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

Diesen Sommer werden voraussichtlich wegen der Covid19-Pandemie noch mehr Menschen in unseren Bergen unterwegs sein als in früheren Jahren. Dies erhöht auch die Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens von Wanderinnen oder Bikern mit Herdenschutzhunden. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Personen wissen, wie man sich korrekt gegenüber diesen Hunden verhalten soll, damit die Begegnungen für beide Seiten möglichst stressfrei ablaufen. Auch dieses Jahr möchten wir Sie mittels diesem Newsletter informieren, was wir alles unternehmen, damit es zwischen Tourismus und Herdenschutzhunden zu möglichst wenigen Konflikten kommt.

Über Rückmeldungen und Anregungen von Ihrer Seite würden wir uns sehr freuen.

Beste Grüsse und einen schönen Sommer, Herdenschutz Schweiz

Online: Sömmerungsgebiete mit Herdenschutzhunden

Die Einsatzgebiete der Herdenschutzhunde für diese Sömmerungsperiode wurden auf den verschiedenen Webseiten mit entsprechenden online-Karten aktualisiert. Nach wie vor gilt, dass die Einsatzgebiete der Herdenschutzhunde auf dem Geoportal des Bundes und bei SchweizMobil nur einmal jährlich vor Beginn der Sömmerungssaison aktualisiert, hingegen allfällige Änderungen während der Alpzeit auf der Herdenschutz-Homepage laufend nachgetragen werden. So fehlen wegen aktuellen Entwicklungen die Perimeter der durch Hunde geschützten Alpen Gannaretsch (Medel/GR) sowie Äbi (Simmental/BE) bei SchweizMobil und dem nationalen Geoportal, wohingegen dort die Alpen Grön/Guggenen (LU) und Nontanettes (FR) als geschützte Alpen ausgewiesen werden, obwohl diesen Sommer doch keine Herdenschutzhunde auf diesen beiden Alpen arbeiten werden.

Hinweis: Bei SchweizMobil funktionieren aktuell die meisten Infoboxen zu den einzelnen Perimetern der Alpen mit Herdenschutzhunden nicht und auf der App von SchweizMobil wird noch die Situation von 2019 dargestellt

Entflechtung Wanderwegnetz und Einsatzgebiete von Herdenschutzhunden

Viel genutzte Wanderwege, die Alpen mit durch Hunde geschützte Herden queren, sind eine grosse Herausforderung für die Konfliktminimierung zwischen Wanderer/Bikerinnen und Herdenschutzhunden. Hier reichen Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit in der Regel für das Konfliktmanagement alleine nicht aus und das Auszäunen der Wege über weite alpine Strecken ist selten mit vertretbarem Aufwand möglich. Es bleibt als Option die Entflechtung von Wegen und Einsatzgebieten der Herdenschutzhunde. Dies kann entweder über ein angepasstes Weidemanagement (teils mit Aufgabe einzelner Weideflächen) und/oder eine temporäre oder permanente Sperrung / Umleitung von Wegen erreicht werden. Sperrung von Wegen sowie Umleitungen auf bestehende alternative Wege müssen gut signalisiert werden, sind aber in der Realisierung kostengünstig. Soll jedoch ein Weg umgeleitet werden, ohne dass bereits eine Alternativroute vorhanden ist, so bedeutet dies in der Regel relativ hohe Kosten. Deshalb kann sich der Bund seit 2019 mit einem Beitrag von 50% der Kosten an der Planung und Umsetzung von solchen Massnahmen beteiligen. Diese Finanzhilfemöglichkeit ist in der Vollzugshilfe Herdenschutz angelegt (Kapitel 4.3.1.3)

Exkursionen: Sichere Begegnungen mit Herdenschutzhunden

Das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit Herdenschutzhunden ist nicht selbstverständlich. Die imposanten Hunde arbeiten selbständig und reagieren anders als jene Hunde, die wir als Haustiere halten. Auf geführten Exkursion können auch dieses Jahr Interessierte lernen, das Verhalten der Herdenschutzhunde zu verstehen und richtig darauf zu reagieren. Dies erleichtert den Teilnehmenden in Zukunft, Konflikte zu vermeiden und das Wandern weiterhin entspannt geniessen zu können

Von den 2020 geplanten drei deutschsprachigen Exkursionen, gibt es einzig noch in derjenigen im Glarnerland (Gulderstock-Gebiet) freie Plätze. Bei Bedarf können für interessierte Organisationen (SAC-Sektionen, Regionalparks etc.) auch weitere Exkursionen durchgeführt werden.

Flyer und Film zu Herdenschutzhunden

Die bewährten Faltblätter und Comic zum korrekten Verhalten gegenüber Herdenschutzhunden können nach wie vor gratis bei der Fachstelle Herdenschutzhunde/AGRIDEA bezogen werden. Und selbstverständlich stehen nach wie vor unsere Filmclips zu Herdenschutzhunden online und können gerne verlinkt werden.

Jahresbericht Herdenschutz 2019

Der Jahresbericht von Herdenschutz Schweiz zum Jahr 2019 liegt vor. Hier finden sich u.a. viele Daten zu Anzahl gezüchteter und platzierter Herdenschutzhunde, zu Vorfällen mit Herdenschutzhunden, zu Beitragszahlungen etc.

Herdenschutz Schweiz
AGRIDEA
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1001 Lausanne
021 619 44 00
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Scheizer Wanderwege
Monbijoustrasse 61
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031 370 10 20
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