Newsletter Herdenschutzhunde – Juli 2022

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Menschen zieht es in die Berge. Dort sind auf gut 100 Alpen bereits Schutzhunde im Rahmen des nationalen Herdenschutzprogramms bei ihren Schaf- oder Ziegenherden (resp. Ausnahmsweise auch Rinderherden) im Einsatz. Und es werden mehr. Der aktuell stark steigende Wolfsdruck führt zu einem erhöhten Bedarf nach Herdenschutzhunden. Einerseits werden Hunde-Teams aufgestockt, andererseits werden vor allem in der Südostschweiz auf immer mehr Alpen Herdenschutzhunde eingesetzt. Einfach verfügbare Informationen zu den Einsatzorten der Hunde und zu korrektem Verhalten bei Begegnungen mit Herdenschutzhunden helfen Vorfälle zu vermeiden.

Über Rückmeldungen und Anregungen von Ihrer Seite würden wir uns sehr freuen.

Beste Grüsse und einen schönen Sommer, Herdenschutz Schweiz


Online: Sömmerungsgebiete mit Herdenschutzhunden

Die Einsatzgebiete der Herdenschutzhunde für diese Sömmerungsperiode wurden auf den verschiedenen Webseiten mit entsprechenden online-Karten aktualisiert. Auf der Herdenschutz-Homepage der AGRIDEA werden diese Einsatzgebiete immer gemäss dem jeweils aktuell gemeldetem Stand dargestellt. Mögliche Änderungen aktualisiert AGRIDEA laufend. Auf den anderen Webportalen wie dem Geoportal des Bundes, bei SchweizMobil oder auf dem online-Kartentool der Schweizer Wanderwege werden die Anfang Sommer gemeldeten Einsatzgebiete dargestellt. Die 2022 erstmals mit Herdenschutzhunden geschützten Sömmerungsweiden finden sich über den ganzen Alpenraum verteilt – von der Waadt über das Unterwallis, Bernbiet und die Zentralschweiz bis ins St. Galler Oberland und die Bündner Alpen.


Tafeln und Flyer

Die Einsatzgebiete der Herdenschutzhunde im Sömmerungsgebiet sind nicht nur online dargestellt, sondern teilweise auch mittels sogenannten Besucherlenkungstafeln im Gelände. Im Hinblick auf die Sömmerungssaison 2022 konnte die AGRIDEA in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kantonen und Betriebsverantwortlichen für geschätzte 20 Alpen neu solche Tafeln erstellen. Für das Bewirtschaften der Tafeln sind die Betriebsverantwortlichen zuständig. Vor Ort sind Weiden mit Herdenschutzhunden zudem mit den so genannten Markierungstafeln gekennzeichnet (vgl. Abbildung). Einen Überblick über das vorhandene Informations- und Sensibilisierungsmaterial zu Herdenschutzhunden findet sich im Merkblatt „Herdenschutzhunde und Tourismus – Infomaterial“ der AGRIDEA. Die bewährten Flyer und Comic zum korrekten Verhalten gegenüber Herdenschutzhunden können nach wie vor gratis bei der AGRIDEA bezogen werden.


Neu: Tischsets mit Verhaltensempfehlungen

Neu können Restaurants und Berghütten in Regionen mit Herdenschutzhunden bei AGRIDEA Tischsets beziehen, die in Form eines Comics die wichtigsten Verhaltensregeln für Begegnungen mit Herdenschutzhunden kommunizieren. Der Comic auf diesen Papiersets ist eine gekürzte und leicht angepasste Version des Comics, der seit vielen Jahren als kleine Broschüre im Umlauf ist. Interessenten für diese Sets wenden sich an Herdenschutz Schweiz bei AGRIDEA info@herdenschutzschweiz.ch


Exkursionen: Sichere Begegnungen mit Herdenschutzhunden

Das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit Herdenschutzhunden ist nicht selbstverständlich. Die imposanten Hunde arbeiten selbständig und reagieren anders als jene Hunde, die wir als Haustiere halten. Auf geführten Exkursion können auch dieses Jahr Interessierte lernen, das Verhalten der Herdenschutzhunde zu verstehen und richtig darauf zu reagieren. Dies erleichtert den Teilnehmenden in Zukunft, Konflikte zu vermeiden und das Wandern weiterhin entspannt geniessen zu können.

2022 wurden resp. werden in Zusammenarbeit zwischen Pronatura und der AGRIDEA vier deutschsprachige Exkursionen durchgeführt: am 18. Juni im Glarnerland, am 2. Juli im Berner Oberland, am 16. Juli im Oberwallis und am 6. August im Entlebuch.

Infos zu den Exkursionen

Jahresbericht Herdenschutz Schweiz und Vorfälle 2021

Die AGRIDEA hat kürzlich den Jahresbericht 2021 zum Herdenschutzprogramm des Bundes publiziert. In diesem Bericht finden sich u.a. Informationen zu den Vorfällen zwischen Herdenschutzhunden und Drittpersonen oder deren Begleithunden. Insgesamt wurden 2021 21 Vorfälle mit (ausschliesslich leichtgradigen) Verletzungsfolgen erfasst – 18 Vorfälle betrafen Menschen, 3 Vorfälle Begleithunde (2020 waren 26 resp. 4 solche Vorfälle). Diese Vorfallstatistik bezieht sich ausschliesslich auf sogenannt offizielle Herdenschutzhunde. Aktuell arbeiten etwas mehr als 300 offizielle Herdenschutzhunde im Sömmerungsgebiet. Herdenschutzhunde gelten dann als „offiziell“, wenn sie vom Bund im Rahmen seines entsprechenden Programms gefördert, überprüft und registriert werden. Es steht jedoch jedem Nutztierhalter frei, sich nicht offiziell anerkannte Herdenschutzhunde anzuschaffen, wenn er dies möchte. Wie viele solche Hunde nebst den offiziell registrierten Herdenschutzhunden im Sömmerungsgebiet bei den Nutztierherden im Einsatz sind, entzieht sich der Kenntnis der AGRIDEA. Das nationale Herdenschutzprogramm und somit das Mandat der AGRIDEA umfasst nur die offiziellen Herdenschutzhunde.


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