Liebe Hirtinnen und Hirten, Schäferinnen und Schäfer, liebe Interessierte,

Auf den Alpweiden liegt noch meterhoch Schnee, die Tiere sind längst im Tal und in den Ställen und vermutlich geniessen die meisten Hirten- und Hirtinnen die Vorteile einer warmen Stube und einer modernen Infrastruktur.

An die schönen Erlebnisse des vergangenen Alpsommers erinnert man sich gerne und auch die schwierigen Momente und grossen Herausforderungen rücken mit zunehmendem Abstand etwas in den Hintergrund.  Wer bisher noch unentschlossen war, ob ein weiterer Alpsommer eingeplant werden soll und entsprechend noch keine Alpstelle hat, wird vielleicht nun kurzfristig doch noch auf Stellensuche sein.

Wir wünschen dabei viel Erfolg und nutzen diese Zwischenzeit, um auf verschiedene aktuelle Themen aufmerksam zu machen und die zweite nationale Schafhirtentagung anzukündigen, die am 10. Mai 2019 stattfinden wird.

Mit herzlichen Grüssen, 

Das Herdenschutzteam der AGRIDEA

Kontakt: riccarda.luethi@agridea.ch

 


Hirtenlöhne, Arbeitshunde, Versicherungen

Zur Stellensuche gehören immer auch Lohnverhandlungen. Da konkrete Angaben zu den Alplöhnen schweizweit dünn gesät sind, haben sich die Richtlöhne des Kanton Graubünden als Richtschnur etabliert- ausgehandelt werden sie vom Bündner ÄlplerInnenverein BÄV und dem Bündner Bauernverband BBV. Zu finden ist die Tabelle der Bruttotageslöhne auf www.zalp.ch. Mit der Tabelle der Richtlöhne ist jedoch noch lange nicht alles geregelt und je nach Region können die üblichen Löhne auch deutlich unter den angegebenen Werten liegen.

 

Insbesondere für Schafalpen mit täglicher Hütearbeit und entsprechendem Einsatz von ausgebildeten Hunden ist es angebracht, für den Hütehund einen zusätzlichen Tagesansatz von 10.- bis 20.- SFr. zu verhandeln. Dies soll der Tatsache Rechnung tragen, dass die Ganzjahreshaltung als auch Ausbildung von Hunden ein entscheidender Kostenpunkt darstellt, unabhängig davon, ob man eigene Hunde hält oder einen Hütehund für die Sommermonate "mietet". Bei der Arbeit mit fremden Hunden ist es zudem empfehlenswert, sich Gedanken zu machen, den Hund für die Dauer der Alpsaison zu versichern. Z.B. bietet  "Epona" speziell für Arbeitshunde Versicherungen an. 

 


Zweite nationale Schafhirtentagung am 10. Mai 2019

Die zweite nationale Schafhirtentagung ist in Planung und wird in einem ähnlichen Rahmen wie 2017 diesmal im Kanton Fribourg stattfinden. Neben Fachvorträgen, Verleihung der Zertifikate für die Absolventen der Schafhirtenausbildung und einem Betriebsrundgang werden auch Workshops zu verschidenen Themen angeboten. Der ganze Tag ist zweisprachig deutsch-französisch organisiert. Anmeldung und provisorisches Kursprogramm werden ab Ende Februar 2019 auf der AGRIDEA Kursseite zu finden sein. 

 


Leitfaden Hirtenunterkünfte „SchafAlp“

Der Leitfaden «Unterkunftsprojekte für Schafalpen» bietet Unterstützung zu Bauvorhaben von Hirtenunterkünften auf Schafalpen. Er wurde an der nationalen Tagung „Hirtenunterkünfte auf Schafalpen“ erstmals vorgestellt. Eine überarbeitete Version ist nun online aufgeschaltet.

Zudem sind hier auch verschiedene Dokumente von Projekten, wie auch weitere Erklärungen zur Finanzierung und Realisierung von Hirtenhütten zu finden.

 


Neues Merkblatt zu Infomaterial rund um Herdenschutzhunde

AGRIDEA hat ein neues Merkblatt mit dem Titel „Herdenschutzhunde und Tourismus – Infomaterial“ für Herdenschutzhunde-Halter, Wanderweg- und Tourismusverantwortliche aber auch Alpverantwortliche und Hirten erarbeitet. In dieser Broschüre werden die Markierungs- und Besucherlenkungstafeln, die Flyer und Filmclips sowie die online-Karten zu Herdenschutzhunden thematisiert.

 

 


Projekt- Abschluss "Verhalten von Wölfen gegenüber Zäunen in der Landwirtschaft" 

Das im 2015 gestartete Projekt zur Erforschung der Verhaltensweisen von Gehegewölfen gegenüber verschiedenen Zaunsystemen ging im 2017 in eine zweite Phase mit weiteren Feldversuchen welche im 2018 im Rahmen einer Masterarbeit ausgewertet wurden. Ein zusammenfassender Bericht des gesamten Projektes und der Resultate liegt nun vor.

 


Homöopathie bei Schafen- Literatur

Es gibt immer mehr Schafhalter- und Halterinnen als auch Tierärzte - Innen, welche bei der Behandlung ergänzend zur klassischen, oft Antibiotika- lastigen Tiermedizin auch homöopathische Mittel einsetzen. 

Ein gutes Beobachtungsvermögen ist bei der homöopathischen Behandlung besonders wichtig um einerseits die Krankheiten korrekt zu diagnostizieren und andererseits die Verhaltensweisen, die individuelle Konstitution und den Heilungsverlauf zu beurteilen und so die richtigen Mittel zu wählen oder wo nötig die Behandlung anzupassen oder umzustellen.

Literatur und Praxisbücher gibt es nur wenige in dem Bereich- wir verweisen hier auf drei Werke: 

  • Homöopathie bei Schafen und Ziegen von Ch. Erkens: bietet einen guten Überblick, welche Mittel zu den am häufigsten vorkommenden Erkrankungen von Schafen und Ziegen passen.
  • Handbuch zur homöopathischen Stallapotheke von Sibylle Flury et. al: Das Handbuch wurde als Hilfsmittel für die homöopathische Behandlung von häufig vorkommenden Krankheiten bei den Nutztieren geschaffen- spezifisches für Schafe muss z.T. abgeleitet werden. Auch die vierte Fassung richtet sich in erster Linie an Landwirte und Tierärzte.

  • Homöopathie für Schafe von Gilberte Favre:Das Buch ist sehr  umfangreich und schön gestaltet- für den praktischen Gebrauch jedoch relativ anspruchsvoll. 

 


Diverses/ Aktuelles

  • Buchempfehlung: Im Bereich "Schaf" erschien im Dezember 2018 folgendes Buch im Spriessbürgerverlag: "Schafgeschichten und Lammgerichte" von Christian Gazzarin. Das Buch ist ein historisch fundiertes, reich bebildertes und kulinarisch reizvolles Plädoyer für die traditionellen Schafrassen im Alpenraum. Neben Gourmet-Rezepten geht es um die Geschichte der Schafe: woher stammen sie? Warum haben gerade die traditionellen Schafrassen eine vielversprechende Zukunft vor sich?
  • Am 22. März 2019 findet in Liebefeld BE ein eintägiger Kurs statt mit dem Titel:  "Gesundheit bei Schafen und Ziegen verbessern" Reduktion beim Einsatz von Tierarzneimitteln und präventive Massnahmen. Der Kurs wird von AGRIDEA organisiert mit Referenten des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Agroscope sowie dem Zentrum für tiergerechte Haltung ZTHT. Programm und Anmeldung sind hier zu finden. 
  • Eine praktische Vorlage für die Führung eines Schafweidejournals auf Alpbetrieben findet sich hier.
  • Zudem haben wir eine spannende Webseite eines französischen Filmfestivals entdeckt, welches sich ganz dem Thema Hirten und Alpen widmet und jeweils im Oktober in Grenoble stattgefindet: "Festival du film pastoralisme et grands espaces, rencontre cinématographiques sur les alpages et le monde pastoral". 

 


Falls Sie diesen Infoletter in weiteren Sprachversionen wünschen - oder auch ganz abbestellen wollen, kontaktieren Sie bitte info@herdenschutzschweiz.ch.

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