Infoletter Herdenschutz - Februar 2020

Liebe Herdenschutz-Verantwortliche und -Interessierte

2020 wird das erste Jahr, in dem wir die Abläufe im Herdenschutz von Anfang an möglichst konsequent gemäss den Vorgaben und Empfehlungen der letztes Jahr publizierten Vollzugshilfe Herdenschutz organisieren können. Entsprechend findet Ihr auch im ersten Artikel dieses Newsletters die für die Planung und Beratung relevanten Informationen von Seite Bund, zu denen wir Euch gemäss Vollzugshilfe jährlich ein Update liefern werden.

Insbesondere im Bereich Herdenschutzhunde gab es mit der Vollzugshilfe relativ viele Neuerungen und die Komplexität hat generell zugenommen. Hier braucht es mancherorts noch etwas Zeit und Anstrengungen, um möglichst reibungslose und effiziente Abläufe zu ermöglichen. Erwähnt seien hier explizit die Zusicherung des Bundes zu Haltung und Einsatz von Herdenschutzhunden und die Sicherheitsgutachten der BUL zu Herdenschutzhunde-Betrieben samt zugehörigen kantonalen Mitberichten.

In der Hoffnung auf eine konstruktive Zusammenarbeit Bund-Kantone verbleiben wir mit freundlichen Grüssen

Das Herdenschutz-Team der AGRIDEA

 


Jährliche Information des BAFU zu Grossraubtieren und Herdenschutz

Gemäss den Vorgaben der Vollzugshilfe Herdenschutz informiert AGRIDEA die Kantone hier zu folgenden Punkten:

Die Weiterbildungsangebote für kantonale Herdenschutzberater finden sich im nächsten Artikel „Veranstaltungen“.

 


Veranstaltungen 2020

Auch 2020 organisieren wir im Herdenschutz diverse Veranstaltungen. Haltet Euch diese Daten bei Interesse frei.

  • Zauntage der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL:
    • 3.2020 Langenthal, BE
    • 3.2020 Wülflingen, ZH
    • 4.2020 Hohenrain, LU
  • Exkursion für kantonale Herdenschutzbeauftragte: Dienstag 19. Mai 2019 (Einladung an kant. HS-Beauftragte folgt) (DE/FR)
  • Exkursion Baden-Württemberg „Schafhaltung gestern, heute, morgen“: 21.-22. Mai 2020; Carreise aus der Schweiz nach Deutschland, Landkreis Böblingen und Schwäbisch-Hall.
  • Exkursionen „Sichere Begegnungen mit Herdenschutzhunden“ – schweizweit 3-4 Exkursionen während der Sommermonate
  • Einführungskurse für künftige Herdenschutzhundehalter (ehemals SKN-Theoriekurs)
    • 10.2020: Visp, VS (auf Deutsch)
    • 10.2020: Zollikofen, BE (auf Deutsch)
    • 11.2020: Rossens, FR (auf Französisch)
    • 11.2020: Sargans, SG (auf Deutsch)
    • 11.2020: Cadenazzo, TI (auf Italienisch)
  • Fachtagung Herdenschutz aktuell 2020: 03.11.2020, Köniz BE (DE/FR) - ASC

 


Neue Merkblätter

Laufend erarbeiten wir neue Arbeitsinstrumente rund um den Herdenschutz. Im Verlauf der letzten Monate konnten wir folgende Merkblätter neu erarbeiten / überarbeiten:

Download Merkblätter

 


Kantonale Mitberichte zu den Sicherheitsgutachten der BUL

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL hat zwischenzeitlich bereits rund 65 Heim- oder Alpbetriebe besucht, die entweder neu mit HSH zu arbeiten beginnen wollen oder bereits solche Hunde einsetzen. Über die Hälfte der auf Basis dieser Betriebsbesuche zu erarbeitenden Sicherheitsgutachten liegt vor und konnten Grossteils an die zuständigen kantonalen Herdenschutzbeauftragten verschickt werden.

Ebenfalls liegen bereits erste kantonale Mitberichte zu solchen Gutachten vor. Dabei hat es sich gezeigt, dass vereinzelt durch die Kantone aufgelistete Massnahmen zur Konfliktverhütung mit dem Wesen und dem Einsatzzweck der HSH nicht kompatibel sind (z.B. das Einfordern von hundedichten Zäunen auf gesamten Heimbetrieben). Zudem gab es auch diverse Punkte in den kantonalen Mitberichten, die sich nicht auf die von der BUL für einen Betrieb konkret formulierten Massnahmen und Empfehlungen zur Konfliktminimierung beziehen, sondern auf die Gutachten als solche (Methodik, Anhänge etc.). Bei Bedarf können die Kantone gerne mit der Fachstelle HSH Kontakt aufnehmen, um einzelne Punkte oder generelle Anliegen zu den Sicherheitsgutachten zu diskutieren.

 


Besucherlenkungstafeln

In den besagten Sicherheitsgutachten schlägt die BUL oftmals auch den Einsatz von sogenannten Besucherlenkungstafeln (BLT) vor. Dabei handelt es sich um Tafeln, die Wanderer und Biker frühzeitig über die Präsenz der Herdenschutzhunde informieren und individuelle Angaben zum entsprechenden Einsatzgebiet (genaue zeitliche Angaben zur Präsenz der Herdenschutzhunde, mögliche Alternativrouten, Telefonnummern für Ansprechpersonen etc.)  beinhalten. Die BLTs werden von der AGRIDEA erarbeitet, allerdings liegt es in der Verantwortung der kantonalen Herdenschutzberatung, die benötigten Daten für die BLTs der AGRIDEA zu liefern. Alle Details dazu finden Sie im neuen Merkblatt „Besucherlenkungstafeln für Weiden mit Herdenschutzhunden“.

 


Zivildienstleistende zur Unterstützung der Alpbewirtschafter

Die Unterstützung der Alpbewirtschafter durch Zivildienstleistende bewährt sich. Im 2019 waren von Mitte April bis Ende Oktober fünf Zivis bei AGRIDEA für den Herdenschutz angestellt und leisteten insgesamt knapp 700 Diensttage. Dies war der höchste Wert seit Beginn des Zivi-Projektes im Herdenschutz. Auch für die bevorstehende Saison 2020 werden wieder Zivildienstleistende im Einsatz stehen, um Alpbewirtschafter und Hirten bei Mehrarbeit durch Grossraubtierpräsenz zu unterstützen. Hauptaufgaben der Zivis auf der Alp sind Auf- und Abbau von Zäunen, Mithilfe bei der Kontrolle der Herde und der Herdenschutzhunde sowie Transport von Material. Die Einsatzdauer ist variabel und beläuft sich im Normalfall auf minimal drei Tage bis maximal drei Wochen. Konkrete Anfragen für Zivi-Einsätze: riccarda.luethi@agridea.ch

Herdenschutz Schweiz
AGRIDEA
Eschikon 28
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